Katrin Bartels: MEINE JUGENDWEIHE, 27.9.2006
Marlies Kröber: Bildmaterial
So oder ähnlich sahen Glückwunschkarten aus, die man von seinen Verwandten oder auch von den Nachbarn zur Feier des Tages im Briefkasten fand. Manchmal lag auch ein Geldschein dabei... Diese Karte erhielt ich zu meiner Jugendweihe im März 1990. Auf ihr sind verschiedene Symbole des sozialistischen Staates vereint, den man von nun an mitgestalten sollte: Rechts auf der Karte sieht man rauchende Industrieschlote, die den wirtschaftlich-technischen Fortschritt versinnbildlichten. Vor den modernen Gebäuden wehen rote Fahnen im Wind, und aus der linken Bildhälfte sprießen rote Nelken - beides Symbole der Arbeiterklasse...
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Nachfolgend sehen Sie 2 Gruppenfotos, die anläßlich der Jugendweihe Ende der 1980er Jahre aufgenommen wurden. Blickt man in die Gesichter der 14jährigen, so entdeckt man eine gewisse Schüchternheit: Vom heutigen Tag an war man “fast” schon erwachsen, wurde mit “Sie” angesprochen und auf den Schultern lastete die Erwartung der Eltern und Lehrer, daß man ein “klassenbewußtes” Mitglied der sozialistischen Gesellschaft war... Nicht zuletzt kann man den Bildern entnehmen, wie schwierig es oft war, jugendlich-modische Kleidung für diesen wichtigen Tag im Leben der 14jährigen Schüler im Handel zu finden...
Umfangreiche Informationen zu Ursprung, Sinn und Gestaltung der Jugendweihe erhalten Sie auf: www.ddr-geschichte.de*
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